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[ Phantastober ] Writing Prompt - Gemeinschaft [ Widerstand ist zwecklos ]
Auch am dritten Oktober gibt es eine kleine Geschichte, die mir spontan zum Thema Gemeinschaft eingefallen ist.
Und nein, wir sind natürlich nicht die Borg. Aber vielleicht sind wir ja dran. *kicher*
Widerstand ist zwecklos
"Sprecht mir nach: Wir sind eine
Gemeinschaft, wir sind eine Einheit. Keiner verlässt die Gruppe,
wenn ich es nicht ausdrücklich befehle!"
Die Stimme des
älteren Mannes hallt durch die Halle, in der wir uns befinden.
Mechanisch und wie in Trance wiederhole ich die Worte, wobei meine
Mitschüler es mir gleich tun.
Schon seit über drei Monaten
befinde ich mich in diesem Internat und habe schon länger das
Gefühl, dass es sich nicht um eine normale Schule handelt.
Die
Regeln sind strenger, die Schüler gehorchen aufs Wort und kaum einer
wagt es, aus der Gewohnheit auszubrechen.
Alle sind eine
Gemeinschaft, die sich dem Direktor unterordnet. Kaum einer wagt ihm
zu widersprechen. Bis auf ich.
So auch diesmal.
Mein Arm
schnellt nach oben und der Blick des Direktors fällt sofort auf
mich. “Pam. Was kann ich diesmal für dich tun?” Sein Blick
durchbohrt mich förmlich und obwohl ich das Gefühl habe, ich könnte
unter ihm jeden Moment zerbrechen, straffe ich meine Schultern.
“Glauben sie eigentlich selbst an den ganzen Mist, den sie uns
jeden Tag eintrichtern wollen?” Hörbar holt er Luft und sieht mich
fassungslos an. “Wie kannst du es wagen?”, zischt er mir entgegen
und ist schneller auf mich zugetreten, als ich meinen kompletten
Namen aussprechen kann.
Seine Hand schließt sich um meinen Hals
und er drückt mir förmlich die Luft ab. “Ich habe dir eine Menge
durchgehen lassen, Pamela. Aber das ist jetzt vorbei. Es hat noch
niemand gewagt, die Gemeinschaft in Frage zu stellen. Niemand, hörst
du!”
“Vielleicht hat sich das bislang nur niemand getraut”,
röchele ich und halte seinem Blick stand. Mein Blick heftet sich in
seinen und ich kann sehe, dass sich seine Wut steigert. Aber auch
Überraschung sehe ich in ihm und das verschafft mir tatsächlich ein
wenig Genugtuung.
“Dafür, dass du erst drei Monate hier bist,
hast du Mumm in den Knochen. Das gefällt mir.” Den Ton, den er
jetzt anschlägt, lässt mich überrascht inne halten und als sich
seine Hand um meinen Hals löst, sinke ich zu Boden.
Meine
Freundin Gia, die neben mir steht, fängt mich sofort auf. “Was
hast du getan?”, flüstert sie leise und ich zucke nur kurz mit den
Schultern.
“Solche Leute wie Pamela brauchen wir ins unserer
Gemeinschaft. Diejenigen, die kein Blatt vor den Mund nehmen.
Diejenigen, die sich zur Wehr setzen”, ertönt erneut die Stimme
unserer Direktors, bevor er seinen Blick erneut zu mir wendet. “In
einer halben Stunde in meinem Büro, Pamela. Jede verspätete Sekunde
hat Konsequenzen. Nicht nur für dich. Verstanden?”
Umso
schärfers seine Worte erklingen, desto sicherer bin ich mir, dass er
sie wahr machen wird. Umso stechender sein Blick ist, umso sicherer
bin ich mir, dass es nicht nur für mich Konsequenzen haben wird.
Ohne zu wissen, was mich erwartet, weiß ich bereits jetzt, dass ich
dieser Gemeinschaft nicht entkommen kann.
Je mehr ich mich
dagegen wehre, desto fester zieht sich die Schlinge um meinen eigenen
Hals. Für den Rest meines Lebens.
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