Heute gibt es eine Geschichte, die mir unglaublich leicht gefallen ist. Und trotzdem muss ich gestehen, dass ich zuvor wirklich erst googlen musste, was Petrichor überhaupt bedeutet.
Schande über mein Haupt.
Oder gibt es noch jemanden, der das nicht wusste? Bitte. Ich mag nicht alleine, so dumm gewesen sein. *lach*
Ich hoffe jedenfalls, euch gefällt meine Umsetzung.
Früher war alles einfacherMit geschlossenen Augen stehe ich schon
seit über zehn Minuten auf dem Gehweg vor den Anwesen meiner Eltern.
Gerade erst habe ich mich mit meinem
Eltern darüber gestritten, wie meine berufliche Zukunft auszusehen
hat und ich musste in den Moment einfach ein paar Minuten vor die
Tür.
Regen prasselt auf mich herab, durchnässt mein Oberteil. In der Gegend passiert es oft, dass der
Regen direkt auf trockene Erde trifft und ich liebe diesen Geruch. Ich liebe diesen Geruch so sehr und er sorgt
dafür, dass meine Wut wieder etwas nachlässt.
Dieser erdige Geruch ist alles, was ich
in diesem Moment brauche und alles, was meine Seele benötigt, um
wieder zur Ruhe zu finden.
"Sam." Als ich meinen Namen
höre, seufze ich leise auf. "Willst du mir die nächsten
Vorwürfe machen, Papa?", antworte ich und lasse meine Augen
geschlossen.
In den ersten Augenblicken nach meiner
Frage schweigt er und ich bin mir sicher, dass er es gar nicht
erwarten kann, mir die nächsten Vorwürfe an den Kopf zu knallen.
"Früher haben wir oft hier
gestanden und den Geruch des Regens genossen, weißt du noch? Auch,
wenn ich weiß, dass du nicht mehr mein kleines Mädchen bist,
vermisse ich diese Momente", höre ich seine Stimme, woraufhin
sich meine Augen überrascht öffnen. "Natürlich erinnere ich
mich", antworte ich und drehe mich zu ihm.
"Ich vermisse
diese Momente auch, Papa. Aber ich muss meine eigenen Entscheidungen
für meine Zukunft treffen. Und die sehe ich nicht in deiner Firma",
versuche ich mich zu erklären und diesmal seufzt der Ältere.
"Okay", erwidert er ruhig und zum zweiten Mal innerhalb
weniger Minuten weiten sich meine Augen. Vor allem bei seinen
nächsten Worten. "Was hälst du davon, wenn wir uns morgen noch
einmal zusammensetzen und du mir von deinen Plänen in Ruhe
erzählst?", schlägt ausgerechnet mein Vater mir vor und ich bin
zu nichts weiter als einem Nicken fähig.
"Gut. Dann lass uns jetzt einfach
den Geruch des Regens genießen. Wie früher", schiebt er
hinterher und jetzt lächele ich. "Ja, wie früher."
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