[ Phantastober ] Tag 15 - Writing Prompt - Gotisch & Gothic [ Ein gelunger Plan ]


Huch, schon Tag 15 .. wie schnell doch die Zeit vergeht. Fast schon Halbzeit.
Heute habe ich eine kleine Geschichte für euch, bei der eine Typveränderung eine kleine Rolle spielt.

Ein gelungener Plan

"Komm schon, Milan. Das wird sicher witzig." Die Stimme meines besten Freundes Theo erklingt vor mir und ich schüttele erneut den Kopf. "Für dich vielleicht. Du bist seit Jahren fest in der Szene verankert. Was soll ich denn auf einer Party in der Gothic - Szene?", widersprach ich ihm und verschränkte seine Arme vor der Brust. 

Bei dem Grinsen, dass sich im selben Moment auf seine Lippen legt, ziehe ich eine Augenbraue hoch. "Was?"
"Isabel wird auch da sein." Kaum, dass der Name meines heimlichen Schwarms gefallen ist, erhöht sich mein Herzschlags. Schon vor einiger Zeit hat sich die Schwarzhaarige in mein Herz geschlichen und doch hat sich bislang nie mehr als der übliche Smalltalk ergeben. "Wirklich? Oder sagst du das nur, damit ich mitkomme?" Sofort schüttelt Theo den Kopf. "Nein. Sie kommt wirklich. Sie ist schon bei einigen Partys dabei gewesen."
Tief in meinem Gehirn meldet sich die Information, dass er mir davon sogar schon erzählt hat. Und mich auch nicht nur einmal gefragt hat, ob ich nicht einfach mal mitkommen will.
"Das wäre die perfekte Gelegenheit, sie näher kennenzulernen und eine Möglichkeit, dir selbst das beste Geburtstagsgeschenk deines Lebens zu machen", versucht er mich erneut zu überreden und diesmal nicke ich. "Okay."
Seine Augen weiten sich kurz, bevor erneut grinste. “Du wirst sehen. Sie wird dir sofort verfallen sein!” Noch während er spricht, ergreift er meinen Oberarm und zieht mich in sein Schlafzimmer. “Was hast du vor?”
“Ich suche das perfekte Outfit für dich. Wir haben in etwa die gleiche Statur, da werde ich es mir nicht nehmen lassen, dich in ein paar meiner eigenen Klamotten schlüpfen zu lassen.”
Etwas überfordert nicke ich und lasse mich auf dem Bett nieder. In den nächsten Minuten beobachte ich ihn dabei, wie er förmlich in seinem Kleiderschrank verschwindet. "Hier. Probier das Mal."
Er hält mir eines seiner Outfits entgegen und ich zögere kurz, bevor ich in das hingehaltene Outfit schlüpfe.
Vor dem Spiegel bleibt mir regelrecht die Spucke weg. Ich erkenne mich kaum wieder und kann nicht fassen, was ich gerade zu sehen bekomme.
Die schwarze Hose schmiegt sich perfekt an meine Beine. Ketten, Schnallen und Sicherheitsnadeln sind nicht unbedingt das Accessoire, zudem ich sonst greifen würde, aber ich muss gestehen, dass es mit sogar steht. Das Oberteil hat mehrere Cutouts und unter ihnen schimmert ein Netzstoff, der meine Brust noch ein wenig mehr zur Geltung bringt.
"Das wird Isabel gefallen, da bin ich mir sicher", höre ich Theos Stimme, während er wird sie schwarzen Boots in der Ecke deutet. Gleichzeitig tritt er hinter mich und legt mit eine Kette um den Hals. Das silberne Kreuz, in dem rote Steine eingearbeitet sind, kommt auf meiner Brust zum Liegen und bringt mich zum Lächeln.
"Als würdest du jahrelang zur Szene gehören", antwortet er und ich drehe meinen Kopf zu ihm.
"Hoffentlich sehen das die anderen auch so", murmele ich und schlüpfe in die Schuhe, auf die er eben noch gedeutet hat. 

Eine Stunde später laufe ich neben ihm her in Richtung Fabrikgelände. Der Ort ist außerhalb der Innenstadt und laut Theo finden hier oft Partys statt, bei denen er längst Stammgast ist. Ebenso wie Isabell. 

Kaum, dass ich an sie gedacht habe, erklingt ihre Stimme hinter mir. "Milan? Wow. Das ist ja .. weißt du eigentlich, wie wahnsinnig gut du aussiehst?" Mein Herz gerät bei Isabels Worten direkt ins Stolpern und ich drehe mich zu ihr um. Was ich zu sehen bekomme, lässt mein Herz sogar kurz aussetzen.
"Danke, gleichfalls", ist alles, was ich von mir gebe. "Komm. Du musst mir unbedingt erzählen, wie Theo es geschafft hat, dich in diesem Outfit unter Menschen zu bringen", ergreift sie nicht nur das Wort, sondern auch meinem Arm.
Theos Grinsen nehme ich nur am Rande wahr, aber ich bin mir sicher, dass er stolz darauf ist, wie gut sein Plan funktioniert hat. 

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