[ Phantastober ] Tag 26 - Writing Prompt - Blaue Blume [ Magische Blumen ]


Da bin ich schon wieder und mit einem der letzten Beiträge. Soviele Tage haben wir ja tatsächlich nicht mehr vor uns, oder?
Diesmal geht es um Magie und die Frage, ob sie wahr wird, wenn man wirklich daran glaubt.

Magische Blumen

"Das ist unmöglich! Es gibt keine blauen Blumen, die durch ihren Duft dafür sorgen, dass man sich in die Person verliebt, von der man sie überreicht bekommt!" 

Myra stemmte die Hände in die Hüften und sah ihre beste Freundin Penélope entrüstet an. "Du verarscht mich doch!"
Penélope schüttelte ihre Kopf so sehr, dass ihre blonden Locken in alle Richtungen flogen. "Nein, wirklich. Ich weiß das von meiner Oma!"
"Aha. Und woher weiß deine Oma das?" Myra kam sich veralbert vor und sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass so etwas wirklich passieren konnte.
"Deine Oma hat dir bestimmt einen Bären aufgebunden und du bist wie immer so blöd und fällst auch noch darauf hinein!", schob sie hinterher, woraufhin sich Penélopes Gesichtsausdruck direkt verfinsterte.
"Ich bin nicht blöd! Du bist ja noch viel blöder!"
Das blonde Mädchen rutschte von der Schaukel, auf der sie gesessen hatte, und stürmte davon.
Erst wollte Myra sie aufhalten, entschied sich im nächsten Moment aber doch dagegen.
Sie drehte sich einmal um sich selbst und lief in die entgegengesetzte Richtung.
Obwohl sie ihrer besten Freundin nicht glaubte, ließ sie der Gedanke an diese blaue Blume einfach nicht los.
Was, wenn es diese Pflanze doch gab? Und was, wenn diese Blume dafür sorgen konnte, dass sich Ferdinand dann endlich in sie verliebt.
Schon länger fand sie den Älteren unglaublich toll, aber bislang hatte sie sich nicht getraut, Ferdinand anzusprechen.
Außerdem stand er immer nur mit Alma und Magnus zusammen und sie sah keine Chance, auch nur ein Wort mit ihm zu reden.
Ohne groß darüber nachzudenken, bog sie an einer Weggabelung nicht wie gewohnt recht ab, um nach Hause zu gelangen, sondern lief nach links in den Wald.
Irgendwo musste diese Blume zu finden sein und da sie wusste, dass Penelopes Oma oft im Wald war, war das ihre erste Anlaufstelle.
Sie lief einen Weg entlang, nahm einen weiteren und befand sich immer tiefer im Wald. So weit, dass ihr nach kurzer Zeit bewusst wurde, dass sie sich verlaufen hatte.
Erst rechts, als sie wieder zurück lief und an einer völlig anderen Stelle im Wald wieder herauskam.
“Verdammter Bockmist!”, entwich es ihr, während sie sich ängstlich in der Gegend umsah.
Erneut ging sie ein paar Schritte und blieb doch wieder stehen, als sie ein Knacken vernahm. Was, wenn es ein wildes Tier war?
Oder jemand, der ihr nach ihrem kurzen Leben trachtete?
Wie hatte sie nur so blöd sein können?
Einfach in den Wald zu laufen, ohne jemandem Bescheid zu sagen?

Ein kurzes Wimmern verließ ihre Lippen, als ein weiteres Knacken ertönte. Als sie eine Gestalt auf sich zukommen sah, wich sie automatisch wieder zurück und befand sich nach ein paar Schritten auf dem Boden wieder.
In der Dämmerung und dann auch noch rückwärts hatte sie eine Wurzel übersehen und war darüber gestolpert. Wimmernd hielt sie sich ihren Fuss, der sofort schmerzhaft zu pochen begann.
“Myra? Was machst du denn hier?”
Als sie ausgerechnet die Stimme von Ferdinand hörte, hob sie überrascht den Kopf.
“Ich wollte was suchen, aber dann hab ich mich verlaufen und dann war da plötzlich dieses Knacken und dann wollte ich wieder weg und bin gestolpert”, platzte es aus ihr heraus, während sie sich weiterhin den Fuss hielt.
“Hast du dir wehgetan?”, wollte der Ältere behutsam wissen und ging vor Myra in die Hocke. “Mein Knöchel. Er tut weh”, entgegnete das Mädchen leise und sah auf ihren Fuss.
“Komm, ich helf dir. Dann kann meine Mutter sich das ansehen”, schlug Ferdinand vor, nachdem er einen Blick auf ihren Fuss geworfen hatte.
Erst wollte Myra ablehnen, aber als sie aufstehen wollte und der Fuss noch mehr zu schmerzen begann, als eh schon, stimmte sie zu.
Ferdinand legte ihr einen Arm um die Schultern und stützte Myra so gut es ging.
“Und das alles nur, weil ich diese blöde blaue Blume suchen wollte!”, murmelte das Mädchen und fing sich einen verwirrten Blick ihres Begleiters ein.
“Was für eine blaue Blume?”, wollte Ferdinand wissen und Myra senkte verlegen den Kopf. “Penelope hat gesagt, dass es eine blaue Blume gibt, die mit ihrem Geruch dafür sorgen kann, dass man sich in jemanden verliebt. Ich wollte sie, damit du .. naja, damit du dich in mir verliebst”, nuschelte sie und zog überrascht die Luft ein, als sie Ferdinands Antwort hörte. “Aber das bin ich doch schon längst, Myra!”
Sie hatte mir allem gerechnet, aber nicht damit, und als sie darüber nachdachte, kam ihr der Schmerz in ihrem Fuss gleich gar nicht mehr so schlimm vor.
Erst recht nicht mit Ferdinand an ihrer Seite, während er sie zurück ins Dorf führte. 


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