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[ Phantastober ] Tag 8 - Writing Prompt - Efeu [ Gemeinsam durchs Leben - und darüber hinaus ]
Huch, schon Tag 8. Ein weiterer Tag, der diesmal etwas magischer wird und ich hoffe, ihr habt ein wenig Spaß an der Geschichte.
Ich mochte sie beim Schreiben zumindest sehr.
Gemeinsam durchs Leben - und darüber hinaus
"Lass das, Nelly. Fass das nicht an!" Die Stimme einer älteren Frau hallte durch einen der Gärten am anderen Ende der Stadt.
Ihre Enkelin, die an einem alten Gartenhaus hockte, hob überrascht den Kopf. “Warum denn nicht, Oma? Es sieht doch soooo schön aus?” Die Zehnjährige zog einen Schmollmund und sah zu ihrer Großmutter, als diese mit schnellen Schritten auf sie zu eilte.“Weil er giftig ist!”, antwortete die ältere Frau und zog ihre Enkelin an der Schulter etwas zurück. Überrascht fiepte Nelly auf und fiel auf den Hintern. “Geh rein und wasch dir sofort gründlich die Hände. Ich kontrolliere das nachher”, schob die Ältere hinterher und zog das Mädchen hoch, damit sie es in Richtung Haus schubsen konnte.
“Ich geh ja schon. Kein Grund, mich so anzuschreien”, murrte das Mädchen und verschwand im Haus.
Kaum, dass Nelly ausser Sichtweite war, ließ
sich die ältere Frau auf den Boden sinken. Fast schon liebevoll nahm
sie eines der Efeublätter auf ihre Handfläche, strich darüber
hinweg.
“Es tut mir leid, mein Schatz. Ich verspreche dir, ich
niemanden mehr zu dir lassen werde. Niemand wird dich je wieder
berühren können. Nicht auf die Art, auf die ich es jeden Morgen und
Abend tue”, sprach sie leise mit der Pflanze und lächelte
verträumt vor sich hin.
Sie hatte ihrer Enkelin nie gesagt, dass
sie eine Hexe war und das es sich bei dem Efeu um den Opa Nellys
handelte. Sie hatte ihn nach dessen Tod in eine Efeu-Pflanze
verwandelt, um ihn immer in ihrer Nähe zu haben.
Die Urne, die
sie mit ihrer Familie beerdigt hatte, war tatsächlich mit einfacher
Erde aus dem Garten gefüllt. Sie wollte nicht, dass jemand Verdacht
schöpfte oder sie gar für verrückt erklärte.
“Mutter? Was
hast du mit Nelly gemacht? Das Mädchen ist ja völlig verstört!”,
riss sie die Stimme ihrer eigenen Tochter aus ihren Gedanken. Sie
erhob sich so abrupt, dass ihr kurz schwindelig wurde.
“Gar
nichts, Margitta. Ich habe ihr lediglich gesagt, dass sie sich die
Hände waschen soll, weil sie das Efeu angefasst hat”, erwiderte
die ältere Frau ruhig und verschränkte die Arme vor der Brust.
Das Seufzen, dass Margittas Lippen daraufhin verließ, machte es Alma
nicht unbedingt einfacher.
Selbst ihre Tochter wusste nichts
davon, immerhin hatte sie ihr die Hexenkräfte nicht vererbt. Und
Nelly, die würde nicht vor ihrem 18. Geburtstag davon erfahren, das
hatte sich Alma fest vorgenommen.
In ihrer Familie war es üblich,
dass die Kräfte eine Generation übersprungen und so würde Nelly in
ein paar Jahren diejenige sein, die das Erbe ihrer Großmutter
antreten musste.
Aber bis dahin hatte sie noch etwas Zeit.
“Ich
frag mich echt, was du an der ollen Pflanze findest”, hörte sie
die Stimme Margittas. was sie zum Schnauben brachte.
“Sie ist mir
halt wichtig!”, gab sie lediglich zurück und huschte an ihrer
Tochter vorbei ins Haus. Gleich nachher, wenn Margitta und Nelly
wieder weg waren, würde sie einen Zaun und das alte Gebäude und die
Pflanze herum errichten. Damit niemand mehr auch nur in die Nähe
ihres geliebten Mannes kommen würde.
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