Huch, schon Tag 28. Nur noch drei folgende Tage und der Monat ist vorbei. Ich bin ja schon ein wenig stolz auf mich, dass ich es wirklich durchgezogen habe und jeden Tag eine kleine Geschichte veröffentlicht habe.
Natürlich geht es auch weiter, da ab dem 1.11. der NaNoWriMo startet, aber das Projekt werde ich hier nicht veröffentlichen.
Jetzt erstmal zum Tag 28, bei dem Beate fast durchdreht.
Mein kleines Mädchen
Unruhig lief Beate schon seit geraumer
Zeit im Wohnzimmer hin und her. Seit über einer halben Stunde
versuchte sie, ihre Tochter Rabea zu erreichen, aber jedes Mal
erreichte sie nur die Mailbox.
Rabea war gerade erst sechzehn Jahre
alt geworden und mit ihrer besten Freundin Sonja unterwegs. Vor drei
Stunden sollte Rabea Zuhause sein und doch hatte sich bislang nichts
getan.
Und jetzt konnte sie ihre Tochter noch
nicht mal auf dem Handy erreichen.
"Mama? Ist alles okay?" Die
Stimme ihres Sohnes Rafael ließ Beate innehalten.
"Nein. Ich
kann deine Schwester nicht erreichen. Sie sollte schon längst
Zuhause sein." "Vielleicht hat sie sich mit Sonja
verquatscht. Du weißt doch, wie Mädchen in dem Alter sind",
versuchte Rafael sie zu beruhigen, woraufhin Beate kurz seufzte.
"Aber warum geht sie dann nicht an
ihr Handy?", erwidere die Ältere und wählte erneut die
Handynummer Rabeas. Diesmal erklang direkt die Mailbox, was Beate nur
noch mehr in Panik versetzte.
"Ich werde sie suchen!" Noch
bevor Raffael sie aufhalten konnte, stürzte sie aus der Wohnung.
"Jetzt warte doch, Mama!",
hörte sie die Stimme ihres Sohnes in ihrem Rücken, aber davon ließ
sie sich nicht aufhalten.
Sie stürmte auf ihr Auto zu und
versuchte es zu öffnen, was ihr jedoch nur halbwegs gelang. Der
Gedanke, dass ihrer Tochter etwas zugestoßen sein könnte, brachte
sie fast um den Verstand und vernebelte ihr völlig die Sinne.
Als
sich Rafael erneut hinter ihr bemerkbar machte, wandte sie den Kopf
in seine Richtung. “Ich weiß zwar nicht, wohin du willst, aber
lass mich fahren, Mama. Du bist völlig durch den Wind und baust am
Ende vielleicht sogar noch einen Unfall.” Er streckte die Hand nach
dem Schlüssel aus, den sie noch immer festhielt und nach kurzem
Zögern übergab Beate ihm diesen. Gerade, als sie auf die andere
Seite des Autos lief und einsteigen wollte, sah sie Rabea und Sonja
die Straße entlang schlendern.
Arm in Arm, wie sie es immer
taten und lachend, als hätten sie den Spaß ihres Lebens. Beate
schloss die Autotür mit einem lauten Knall und lief auf ihre Tochter
zu. Ohne auch nur irgendwas zu sagen, zog sie das Mädchen in ihre
Arme und drückte Rabea an sich.
“Mama?” Unfähig sich zu
rühren, ließ Rabes die Umarmung einen Moment lang zu, bevor sie
sich von ihr löste. “Was ist denn los, Mama?”
Fassungslos sah
Beate ihre Tochter an. “Du fragst ernsthaft, was los ist? Dein
Handy ist aus, du solltest vor über drei Stunden zuhause sein und
ich erreiche weder dich noch Sonja. Weißt du eigentlich, was für
Sorgen ich mir um dich gemacht habe?”, redete die ältere Frau auf
ihre Tochter ein und erntete nur ein Schulterzucken.
“Reg dich ab,
Mama! Mein Akku ist leer. Und ich bin doch jetzt wieder da!”,
erwiderte das Mädchen und zog ihre beste Freundin hinter sich her
ins Haus.
Erneut war Beate fassungslos und sah Rabea hinterher,
bevor sie hilfesuchend zu Rafael sah. “Sie ist da, Mama. Das ist
die Hauptsache. Über alles andere können wir später reden”,
hörte sie seine Stimme und nur kurz nickte sie. Sie würden später
reden, das wusste sie. Aber sie war sich auch sicher: Solch einen
Schrecken wollte und konnte sie kein zweiten Mal erleben.
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